Deine Gnade ist besser als das Leben
Eugenio Corecco 1931-1995
A cura di Antonietta Moretti
Presentazione di Angelo Scola
Collana: CataloghiDie Essenz des Glaubens ist folglich das Staunen vor der Gegenwart Jesu Christi.
Dieser Satz des Seligen Johannes Paul II. beschreibt den Werdegang von Eugenio Corecco (1931-1995): einem fröhlichen und enthusiastischen Knaben, in allem engagiert, von klein an auf mysteriöse Weise zum Dienst in der Kirche berufen; während seines ganzen Lebens wird er dem Drang nachgehen, Christus kennenzulernen und zu verkünden. Aus diesem Grund begegnet und umarmt er das Charisma von Don Giussani und wird dessen Vorreiter in der Schweiz.
Die konkret gelebte Gemeinschaft erweitert ihm die Horizonte seiner wissenschaftlichen Arbeit und sät Freundschaften, die
am Dienst der Kirche ausgerichtet sind. Er durchläuft eine blendende akademische Karriere, die von ihm, nebenbei bemerkt, nie wirklich gesucht wurde.
Sein Beitrag zur Entwicklung der konziliaren Ekklesiologie, maßgeblich im Bereich des kanonischen Rechtes, ist von
Johannes Paul II., der ihn zu großen Aufgaben in der Universalkirche berief, anerkannt worden. 1986 zum Bischof von Lugano ernannt, nimmt er die ihm angetragene neue Aufgabe als Erneuerung seines Jas an Gott an. Ohne die wissenschaftlichen Verpflichtungen und die Lehrtätigkeit aufzugeben, widmet er sich schonungslos der pastoralen Arbeit oder, vielmehr, einer eigentlichen Reevangelisierung seiner Diözese im Sinne des Vatikanischen Konzils II.
Die Krankheit ereilt ihn 1992, inmitten seiner wissenschaftlichen und pastoralen Tätigkeit, man gedenke nur der Gründung, in eben diesem Jahr, des Theologischen Institutes von Lugano, der nachmaligen Theologische Fakultät. Ohne auch nur im geringsten etwas der Anstrengung und des Aufbegehrens zu verbergen, welche eine so plötzliche und schwere Prüfung auslösen kann, öffnet er sich und entspricht er dem erneuten Ruf des Herrn, sich Seinem liebevollen Willen anvertrauend, unter völliger Hingabe seiner selbst. Es ist dies die Erkenntnis, die er demütig seinem Volke mitteilt, dass Deine Gnade besser ist als das Leben (Psalm 63). Das Maximum der Freiheit ist das ‘Ja’, die Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Nur im ‘Ja’ wird der Mensch wirklich er selbst. (Benedikt XVI., Generalaudienz auf dem Platz von Sankt Peter, Mittwoch, den 25. Juni 2008).